Schafwolle:

"Diese Fasern sind gegen Säuren beständig, wogegen sie beim Kontakt mit Alkalien nicht beständig sind. Mit organischen Lösungsmitteln hat Schafwolle wiederum keine Probleme, sie ist also beständig. Weitere Eigenschaften sind, das Verfilzen der Wolle beim Walken ( Walken = mechanische Bearbeitung ), dass die Wolle nicht sehr Scheuerfest und gegen tierische Schädlinge ( Motten ) sehr anfällig ist. Dieses hat zur Folge, dass beim Einsatz als textiler Bodenbelag, Chemiekalien eingesetzt werden, um den Zersetzungsprozess so lange wie möglich zu verhindern. Wir kennen etwas ähnliches für den Kleiderschrank... dies nennt sich Mottenkugel. Generell hat Wolle eine geringe Festigkeit. Einmal nass geworden, gibt sie die Feuchtigkeit nur langsam an die Umgebung ab. Mit dieser Eigenschaft reguliert die Wolle unsere Luftfeuchtigkeit im Wohnraum, bei zu hoher Luftfeuchtigkeit, nimmt sie diese auf und umgekehrt, bei zu niedriger Luftfeuchtigkeit, gibt sie diese wieder ab. Dies wird als sehr angenehem empfunden. Die Wolle kann etwa 1/3 des Eigengewicht's an Wasserdampf aufnehmen, ohne sich feucht an zu fühlen. Um die Eigenschaften der Wolle zu Optimieren, wird sie mit anderen Fasern und Kunstfasern vermischt."

Seide:

"Kommen wir nun zu der Seide. Diese edel Faser wird heute über den gezüchteten Maulbeerspinner aus deren Kokon gewonnen. Sie spinnt, innerhalb von 3 Tagen, einen etwa 300m lagen Doppelfaden. Ganz schön produktiv, das Tierchen. Die Eigenschaften sind schon erstaunlich. Seide ist Scheuer.- und Rissfest. Gegenüber konzentrierter Schwefelsäure ist sie nicht beständig, wobei Seide gegen verdünnte Säure beständig ist. So beständig sie gegenüber organischen Lösungsmitteln ist, so unbeständig reagiert sie auf starke Alkalien. Bei der Wasseraufnahme reagiert Seide ähnlich wie die Wolle. Etwa 1/3 des Eigengewichts kann sie an Wasser aufnehmen und fühlt sich dabei noch trocken an, aber im Gegensatz zur Wolle, gibt Seide das Wasser sehr schnell an die Umwelt wieder ab. Da Seide sehr teuer ist, wird es mit anderen edel Tierfasern oft vermischt."

Haare

"Da die Tierhaare aus Eiweiß bestehen, weisen diese fast identische Eigenschaften wie die Wolle auf. Deswegen werden Tierhaare als sehr problematisches Einsatzmittel in der Gebäudereinigung gesehen und deshalb nicht eingesetzt. Zum Beispiel besteht die Gefahr des Verfilzens, bei der Reinigung und die überaus empfindliche Reaktion, gegenüber Alkalien, schreckt deshalb ab. Feine Tierhaare werden deshalb in der Textilindustrie für Kleidung eingesetzt und die groben Tierhaare in der Polsterindutrie. Dies war nun ein kleiner Einblick in die tierischen textilen Bodenbeläge. Wir hoffen, dass die Beiträge bis hierhin interessant waren, und dass Sie uns bei den folgenden Artikeln noch treu bleiben. In Kürze folgen noch die anorganischen Bodenbeläge und die Palette der chemischen Bodenbeläge."